Ob zum Frühstück, als Muntermacher oder bei leichten Erkrankungen – das jahrtausendealte Aufgussgetränk ist aus unserem Leben nicht wegzudenken. Doch wie bei allen hochwertigen Lebensmitteln, muss auch Tee richtig zubereitet werden, damit sich Geschmack und Wirkung optimal entfalten können.

AUFBEWAHRUNG

Damit die getrockneten Kräuter ihre Frische behalten, müssen sie richtig gelagert werden. Hochwertiger Tee verliert schnell seinen Geschmack und Qualität. Tee soll immer dunkel, trocken und kühl in dicht verschlossenen Gefäßen aufbewahrt werden. Hier eignen sich verschraubbare Glasgefäße oder dichte Dosen aus Metall besonders gut. Kunststoff- oder Papierbeutel sind nur für den Transport, nicht für eine längere Lagerung, vorgesehen. Kaufen Sie Tee eher in kleinen Mengen. So bleibt er immer frisch.

In der Apotheke kaufen Sie Tee in Arzneibuch-Qualität. Er ist auf Wirkung und Konzentration geprüft und enthält garantiert keine Schadstoffe.

AUFGUSS

Der Aufguss ist die gängigste Methode der Teezubereitung. Blüten, Blätter und Kräuter werden mit heißem Wasser übergossen, zwischen 2 und 10 min. ziehen gelassen und dann abgeseiht. Wichtig dabei: Das Gefäß immer abdecken, damit sich die wertvollen ätherischen Öle nicht verflüchtigen. Diese Gefahr besteht bei allen intensiv riechenden Pflanzen, wie z. B. Pfefferminze, Lavendel, Rosmarin oder Thymiankraut.

Eine weitere Zubereitungsart ist das „Dekokt“ oder Abkochung. Bei sehr harten Pflanzenteilen, wie Wurzeln, Rinden oder Hölzern, werden ihre Inhaltsstoffe erst nach längerem Erhitzen freigegeben. Beispiele hierfür: Eichenrinde und Kalmuswurzel werden in kaltem Wasser angesetzt, dann siedend erhitzt und anschließend unterschiedlich lange gekocht.

KALTAUSZUG

Dieses Verfahren (Mazeration) wird speziell bei Arzneidrogen mit einem hohen Stärkegehalt angewendet. Die Pflanzenteile werden klein geschnitten, mit kaltem Wasser übergossen und für vier bis zwölf Stunden stehen gelassen. Würde man etwa Eibischwurzel oder Isländisch Moos aufkochen, käme es zu einer Bildung von zähem Schleim. Also den Tee vor dem Erwärmen unbedingt abseihen!

QUALITÄT

Tee kann auch ein wirksames Heilmittel sein. Vorausgesetzt, Qualität und Konzentration der arzneilich wirksamen Inhaltsstoffe sind hoch genug. Das ist nicht bei jedem frei verkäuflichen Heilkräutertee der Fall. Auch ein “Bio-Tee” ist nicht auf diese Kriterien geprüft. Wenn Sie bei Ihrem Arzneitee sicher gehen wollen, kaufen Sie ihn in der Apotheke oder im Reformhaus.

Unsere Teekräuter

WASSER

Glücklicherweise haben wir in Österreich eine sehr gute Wasserqualität. Unser Leitungswasser eignet sich hervorragend für die Tee-Zubereitung. Sollte das Wasser in Ihrer Region “hart” (ab 14 °dH) sein, empfiehlt sich die Aufbereitung mit einem gängigen Wasserfilter-System.

WASSERTEMPERATUR

Sie ist bei manchen Tees für die Wirksamkeit mitentscheidend. Doch was tun, wenn kein Thermometer zur Hand ist? Dafür gibt es ein paar einfache Faustregeln: Direkt nach dem Aufkochen beträgt die Temperatur ca. 95 °C – ideal für Schwarz-, Kräuter- und Früchtetee. Eine Minute später ist das Wasser rund 80 °C heiß, passend für den Aufguss von grünem oder weißem Tee. Nach 3–4 min. sind etwa 70 °C erreicht und nach 8–9 min. 60 °C, die perfekte Temperatur für den japanischen Grüntee.

ZIEHZEIT

Sie ist – je nach Tee – sehr wichtig. Die verschiedenen Inhaltsstoffe lösen sich im Wasser nämlich nicht alle gleich schnell. Das im Schwarztee enthaltene Koffein etwa ist gut wasserlöslich und wird schon nach 1 – 3 min. nach dem Aufgießen ins Teewasser abgegeben. Lässt man diese Tees jedoch länger ziehen, lösen sich nach 5 – 10 min. auch die Gerbstoffe und ein bitterer Geschmack macht sich bemerkbar. Das kann zwar unangenehm, aber auch nützlich sein, denn Gerbstoffe helfen bei Durchfallerkrankungen.

Jedenfalls ist die Zubereitung von Tee auch als kleines Ritual zu sehen, das unsere Aufmerksamkeit benötigt. Eine gute Gelegenheit, kurz inne zu halten und zu genießen. Wohl bekomm`s!